Über uns

Freimaurerlogen gibt es nun seit über 280 Jahren. Da ist die Frage durchaus erlaubt, ob es Freimaurer heute überhaupt noch braucht? Ob die Ideen der Aufklärung, die mittelalterlichen Rituale der Maurerzünfte und die Rückbesinnung auf uralte Mysterienbünde am Beginn des dritten Jahrtausends unserer Zeitrechnung nicht völlig überholt, kalter Kaffee sozusagen, sind?

Man muss nicht unbedingt die letzten Tiefen der Philosophie bemühen, um folgende Antwort auf die Fragen geben zu können:
Ja, heute mehr denn je! Toleranz, Menschenliebe, Brüderlichkeit, die Achtung vor der Würde des Nächsten – all das sind Werte, die zu verteidigen oder herzustellen Zentrum menschlichen Wollens gerade in dieser Zeit sein sollten.

Die Welt, in der wir leben, ist vermutlich nicht besser und nicht schlechter als die Welt unserer Brüder in den Gründungsjahren des >Morgenstern<. Doch sie ist unübersichtlicher, schwerer einzuordnen und sogar hoffnungsloser. Ausgenommen die schlimmen Jahre des National-sozialismus. 1933 hat ein gewaltiger, ein brutaler, ein vernichtender Schlag gegen unsere freimaurerische Welt, die Welt der Brüderlichkeit stattgefunden, ein Schlag, von dem sich die geistige Welt bis heute nicht ganz erholt hat.

Heute haben wir Freimaurer -trotz vieler noch existierender Vorurteilte, die im Wesentlichen auf Unwissen beruhen – alle Freiheiten. Und doch stehen wir mit dem Rücken zur Wand, weil in unserer Umwelt ein weiteres Grundprinzip der freimaurerischen Philosophie regelrecht aus-gerottet wird: die Individualität. Oder auf Deutsch: die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. Im Zeichen von Globalisierung, Harmonisierung, Gewinnmaximierung und lean production verliert der kategorische Imperativ unserer Logen, das delphische „Erkenne Dich selbst!“ zunehmend an öffentlichem Wert.

Die Freimaurerei ist eines der wenigen philosophischen Lehrgebäude, das es auch praktisch möglich macht, sich selbst zu erkennen, dem Toleranzgebot Leben zu geben und dem anderen Menschen Achtung und dem Baumeister aller Welten Respekt zu erweisen, ohne seine Persönlichkeit aufzugeben. Vielleicht liegt es an der zunehmenden Einsamkeit der Menschen und an der Sehnsucht vieler nach Licht, nach Erkenntnis, dass die Freimaurerei heute so modern ist wie gestern und es auch morgen noch sein wird.

Werner Mergner

Mit Nächstenliebe und Toleranz zu einer humanitären Welt

Ein paar Fakten:

Zahlen sprechen für sich selbst

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